Das Hundehotel
In einem Hundehotel können meist viele Hunde gleichzeitig betreut werden. Die Unterbringung erfolgt entweder einzeln oder in kleinen Gruppen in Zimmern oder in manchen Anlagen auch Zwingern. Oftmals verfügt ein Hundehotel über einen eigenen Pflege- und Wellnessbereich, manche bieten Sport- und Trainingsprogramme für den Hund und einige haben sogar einen Tierarzt, einen Hundefriseur, oder einen Tierphysiotherapeuten stationiert auf dem Gelände. Die Zimmer sind meist hochwertig ausgestattet und manchmal gibt es sogar die Möglichkeit per Webcam aus dem Urlaub einen Blick auf den eigenen Hund zu werfen. Die Unterbringung in einem Hundehotel hat allerdings auch ihren Preis und je nach Personal-Betreuungsschlüssel ist der einzelne Hund ggf. einige Stunden ohne menschlichen Sozialkontakt.
Die Hundepension
Eine Hundepension ist oftmals kleiner als ein Hundehotel und nimmt daher auch weniger Hunde auf. Häufig werden die Hunde hier im Zwinger gehalten und es steht weniger Personal zur Verfügung, um den Hund zu beschäftigen. Teilweise werden die Hunde in Ausläufe gebracht um sich zu lösen, dafür entfallen Spaziergänge. Es gibt mittlerweile aber auch viele Hundepensionen, in denen Hunde in den Privaträumen der Pensionsbetreiber untergebracht wird und hier entweder mit anderen Pensionshunden separiert leben oder vollkommen in das Familienleben integriert werden. Die Preise sind hier geringer, dafür verzichtet man aber eben auch auf Wellness-Bereich und ausgeklügelte Beschäftigungspläne
Sowohl Hundehotel als auch Hundepension sind als gewerbliche Tierbetreuung anzusehen und daher auch beim Gewerbeamt anzumelden. Außerdem ist die gewerbliche Tierbetreuung durch das zuständige Veterinäramt erlaubnispflichtig. Diese prüft bei der Antragsstellung sowohl die geeignete Unterbringung der Tiere als auch die Eignung der beteiligten Personen oder Angestellten hinsichtlich Fachwissen und persönlichen Kompetenzen. Wenn alles stimmt erhält man die Erlaubnis nach §11 für die gewerbsmäßige Unterbringung von Tieren. (Diese Erlaubnis wurde mir schriftlich am 15.04.2013 erteilt und auf mündliche Nachfrage am 08.08.2014 durch das zuständige Veterinäramt bestätigt bzw. erweitert.)
Privatunterbringung bei Freunden/Bekannten
Die private Unterbringung bei Freunden und Bekannten wirkt für die meisten Hundehalter erst einmal wie das Nonplusultra. Und das völlig verständlicherweise. Die Hunde sind bei Menschen, die sie im besten Fall selbst kennen und es ist günstig, wenn nicht sogar komplett gratis. Die Hunde kommen nicht in einen Zwinger und man kennt sich selbst untereinander recht gut. Bei einigen Hunden ist das wirklich die beste Lösung. Ich erlebe aber leider immer wieder, dass diese private Unterbringung an diversen Sachen scheitert und der Hundehalter dann quasi auf gepackten Koffern sitzend eine Alternative suchen muss. Gründe dafür höre ich viele, im folgenden einige Beispiele:
- die Betreuungsperson fällt selbst aus, weil sie krank ist, kurzfristig den Dienst tauschen muss oder plötzlich selbst in den Urlaub fahren will und vergessen hat, die Betreuung abzusagen
- der Hund verträgt sich nicht mit dem/n vorhandenen Hund(en)
- der Betreuungshund kann nicht allein bleiben, die Betreuungsperson muss aber 8 Stunden arbeiten
- der Betreuungshund benötigt Medikamente, deren regelmäßige Gabe durch die Betreuungsperson nicht gewährleistet werden kann
- der Charakter des Hundes ist zu schwierig (zu ängstlich, zu starkes Leineziehen, Ressourcenverteidigung…)
- die Betreuungsperson hat es sich schlichtweg anders überlegt
Und dann muss man natürlich auch ganz klar sehen, dass man den Hund hier bei Privatpersonen unterbringt, die teilweise nur sehr mangelhaftes Fachwissen besitzen (es ist ja auch nicht ihre Aufgabe ;-)). Wenn eine Hündin z.B. ca. 3 Monate nach der letzten Läufigkeit zu vermehrter Wasseraufnahme neigt, sollten bei jeglichem Fachpersonal die Alarmglocken angehen (die vermehrte Wasseraufnahme kann in diesem Fall auf eine bestehende lebensbedrohliche Gebärmuttervereiterung hinweisen). Privatpersonen, denen dieses Fachwissen fehlt, denken sich vielleicht bei der gesteigerten Wasseraufnahme nichts weiter und verlieren dadurch kostbare Zeit (auch diese Geschichte habe ich schon von Kunden gehört, der Hund konnte zum Glück gerettet werden).
Auch fehlt es häufig an Kenntnissen über die Kommunikation von Hunden untereinander, so dass es u. U. zu Problemen bei den Spaziergängen kommen kann. Und auch an ganz simplen Sachen hapert es manchmal, so wurde ich bereits mehrmals um Hilfe gebeten, nachdem Privatpersonen der Betreuungshund entlaufen ist, weil das Halsband/Geschirr viel zu weit eingestellt war oder man glaubte, der 1,20 m hohe Gartenzaun würde den Jagdhund schon aufhalten, wenn ein Kaninchen vorbei hoppelt. Eine fatale Situation, besonders, wenn der Hund sich nicht so einfach wieder einfangen lässt oder wenig Bezug zur Aufsichtsperson hat.
Stellt der Hund dann während der Betreuungszeit auch noch etwas an, macht zum Beispiel etwas kaputt, als Reaktion auf den Stress durch die fremde Situation, können auch die besten Freundschaften/Bekanntschaften gefährdet sein.
Hundehotel, Hundepension oder Unterbringung bei Freunden oder Bekannten? Die Wahl der richtigen Unterbringungsform für den eigenen Hund kann zu einer Herausforderung werden. So viele verschiedene Menschen, so viele verschiedene Konzepte.
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