Pocki (gest. 24.02.2014)

Pocki kam im Mai 2013 vom Tierheim zu mir auf Pflegestelle, da er als nicht vermittelbar galt. Einst als geliebtes Haustier der Kinder angeschafft, verloren diese leider wie so oft, das Interesse an den Tieren. Nachdem sein Partner verstarb fristete Pocki allein sein Dasein im Kinderzimmer. Als der Sohn der Familie Pocki nicht mehr im Zimmer haben wollte, zog er um in den Keller, Dort lebte er zwei Jahre, bevor sich die Besitzer entschlossen, ihn ins Tierheim zu geben. Bei seiner Ankunft war sein Zustand sehr bedenklich. Ein Tierarzt hatte ihm Asthma diagnostiziert, und sobald er in Stress geriet, traten seine Augen beängstigend hervor. Und Pocki geriet oft in Stress, schließlich hatte er die letzten beiden Jahre allein in einem Keller gelebt und hatte die Aussenwelt beinahe vergessen. Im Tierheim äußerte man den Verdacht, dass es sich bei Pockis Erkrankung weniger um Asthma als vielmehr um ein Thymom handeln könnte, einen Tumor im Brustkorb, der auf Herz und Luftröhre drückte und nicht zu behandeln war. Damit hatte sich eine Vermittlung für Pocki erledigt.

Als das Tierheim mich fragte, ob ich diesem armen Kerl für die letzten 2-3 Monate ein artgerechtes Zuhause in Kaninchengesellschaft bieten könne, sagte ich sofort zu, auch wenn es einige Bedenken gab, ob Pocki dem Stress einer Zusammenführung gewachsen war. Er war. Und auch sonst war er ein Kämpfer und sein Zustand besserte sich hier noch einmal sehr. Er lebte noch einmal richtig auf, fühlte sich in der Gruppe mit Loona und Jumper wohl und genoss das Leben im Aussengehege. Doch um die Weihnachtszeit herum, begann es, ihm schlechter zu gehen. Er hatte Probleme beim Atmen, und fing an abzubauen. Nach Absprache begannen wir eine einschleichende Medikation mit einem Kortisonpräparat, doch es war nicht einfach, ihm das Medikament zu verabreichen. Aber es ging ihm danach immer wieder besser. Innerhalb weniger Wochen erhöhten wir die Dosierung bzw. verkürzten die Intervalle der Medikamentengabe. Doch schleichend wurde es immer schlechter mit Pocki. Am Wochenende vor seinem Abschied, zeigte er deutlich, dass er bereit war zu gehen. Und so brachten wir ihn am Abend des 24.02.2014 zum Tierarzt und ließen ihn erlösen.

Pocki war auf dem Papier nie unser eigenes Tier, doch er hatte seinen Platz bei uns in der Kaninchengruppe und in unserem Herzen gefunden. Er hinterlässt eine Lücke. Aus 2-3 Monaten wurden letztendlich 9 Monate und die haben wir versucht, Pocki so angenehm wie nur möglich zu machen.

Geschrieben von: Tierservice Fehmarn

28. Februar 2014

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