Erna (ca. Jan. 2010 – 04.12.2010)

Du kamst zu mir mit deiner Gefährtin Berta. Leider hatte ich euch beide aus einem Zooladen gekauft, im nachhinein bin ich für dich und sie aber glücklich darübern. Ich merkte recht schnell, dass meine Haltung komplett falsch war und so veränderte ich alles: Ihr bekamt einen neuen, großen Käfig, besseres Futter und ihr bekamt noch eine weitere Gefährtin aus dem Tierschutz – Bini. Du warst die erste Maus, die mir aus der Hand frass. Du schafftest es aus deinem Käfig zu entkommen – und dich vor den Katzen so zu verstecken, dass sie dir kein Haar krümmen konnten, bis wir dich morgens in einer Ecke hinter dem Streukanister fanden – unversehrt, nur ein wenig verschüchtert. Deine “Schwester” Berta erkrankte an einem Tumor, dieser wuchs schnell. Sie verließ uns im September. Kurz darauf zogen die beiden Kastraten Holmes und Watson ein, um euch eine Gruppenhaltung wieder zu ermöglichen. Alles klappte gut, ihr habt euch auf Anhieb verstanden. Doch dann wurdest du krank. Von einen auf den anderen Tag hattest du eine schreckliche Kopfschiefhaltung entwickelt, wir sind sofort zum Tierarzt. Dieser gab uns Antibiotika, Blöderweise warst du bis zuletzt die einzige von euch, die partout nichts von Nutri Cal wissen wollte, so blieb uns nichts anderes übrig, als dich jeden Tag herauszufangen und dir das AB so zu verabreichen. Aber du machtest wunderbar mit. Leider hat dein Auge durch die Schiefhaltung sehr gelitten, aber es schien sich gut zu erholen. Und auch du warst bald wieder ganz die alte- bis auf eine leichte Kopfschiefhaltung, die wohl auf eine Muskelverkürzung zurückzuführen war. Dann vor einer Woche der Schock: Es ging dir schlecht, du torkeltest wieder durch den Käfig. Trotz Eis und Schnee auf den Strassen zögerte ich keine Minute, mit dir zum Tierarzt zu fahren in die Notfallsprechstunde. Diagnose: Ein Rückfall deiner Infektion. Es stand nicht gut. Er spritze dir Prednisolon und ein Vitaminpräparat, machte uns aber nicht viel Hoffnung. Auch sollten wir dir wieder täglich Antibiotikum geben. So mussten wir dich wieder tagtäglich aus deinem Käfig holen, denn von Nutri Cal wolltest du immer noch nichts wissen. Aber du hast, wie auch schon beim ersten Mal, toll mitgemacht. Du hast gefressen, getrunken und bist durch den Käfig geflitzt. Du hast gekämpft, du wolltest nicht sterben. Am Freitag abend ging es dir nicht gut, du hast dich zurückgezogen. Da wusste ich es. Ich habe dir kein AB mehr gegeben – es hätte nichts mehr gebracht. Doch du hast noch bis gestern morgen gekämpft, hast dir immer neue Plätze gesucht, auch nochmal gefressen und einen Schluck getrunken. Hätte ich gewusst, dass dein Todekampf so lang dauern würde, ich wäre am Freitag abend mit dir noch zum TA gefahren. Gestern morgen bist du dann bei deinen Freunden eingekuschelt eingeschlafen.

Kleine Erna, ich werde dich vermissen, du hast mir gezeigt, was kämpfen heißt und leider hast du dennoch verloren. Ich werde dich nie vergessen.

Geschrieben von: Tierservice Fehmarn

4. Dezember 2010

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