„Also bei meinem hab ich das Problem so gelöst:…“

„Also bei meinem hab ich das Problem so gelöst:…“

Wohl jeder Tierbesitzer kennt das, da schildert man einem Freund oder Bekannten ein aktuelles -erziehunsproblem mit seinem Tier und oftmals stößt man dann auf hellhörige Ohren und die Antwort darauf leitet sich wie folgt ein: „Also ich hab das so und so gemacht…“

Meist ist man dann auch motiviert, zumal einem der Bekannte von dem tollen Erfolg vorschwärmt, und setzt die Ratschläge postwendend um. Manchmal hat man damit Erfolg, viel häufiger aber geht es schief und man verschlimmert das Verhalten eventuell sogar noch. Warum bleibt den meisten aber verschlossen. Vielleicht halten Sie Ihren Hund für ungelehrig oder stufen ihn als besonders schweren Fall, vielleicht zuckt man mit den Schultern und meint „Katzen sind eben so, die kann man nicht erziehen.

Das stimmt jedoch nicht. Das Problem liegt eigentlich an einer ganz anderen Stelle: Wir haben es mit Tieren zu tun, nicht mit Maschinen. Bei Maschinen gibt es Baupläne und Betriebsanleitungen, dort funktionieren die Geräte eines Types immer gleich oder zumindest doch recht ähnlich. Bei Tieren ist es aber ein wenig komplizierter. Natürlich gibt es auch hier eine Fülle von Anleitungen und darunter auch jede Menge gute. Aber man sollte immer bedenken, dass nicht jede dieser Anleitungen für jedes tierische Individuum passen kann. Schließlich gibt es ja auch bei den Menschen die unterschiedlichsten Typen und Vorlieben was das Lernverhalten, den Musikgeschmack oder sogar das Essen angeht. Jeder Mensch und jedes Tier ist einzigartig und auch jedes Mensch-Tier-Gespann ist einzigartig. Und genauso einzigartig muss auch eine Problemlösung bzw. ein Erziehungsansatz sein, denn es gibt viel zu beachten. Viele Dinge, die dem Freund oder Bekanntem, nicht ersichtlich sind oder dessen Auswirkungen er vielleicht nicht einmal erahnen kann. Ich spreche hier von rassetypischen Eigenschaften, Charaktereigenschaften von Elterntieren, Krankheiten, bisherigen Lernerfahrungen und vielen weiteren Faktoren, die bei der Beurteilung einer Fragestellung Beachtung finden sollten. Ein Lösungsweg, der für Hund A genau der richtige ist, kann für Hund B, und mag er augenscheinlich dem ersten Hund noch so sehr ähneln ein totaler Schuss in den Ofen sein, denn – weder Hund noch Katze noch sonst ein Tier sind Maschinen ein und desselben Types und absolut baugleich. Sie sind alle individuell. Und das ist ja auch letztendlich der Grund, warum wir UNSER Tier so sehr lieben, mit all seinen kleinen Macken und Eigenarten.

Wenn Ihnen also das nächste Mal jemand einen Tipp geben möchte, der mit „Also ich habe das so und so gemacht/gelesen/gehört…“ beginnt: hören Sie gern zu, reflektieren Sie danach aber gründlich, ob dieser Weg für Sie und IHR Tier der richtige sein könnte und fragen Sie im Zweifel eine/-n Fachmann/-frau nach seinem/ihrem Rat.

Geschrieben von: Tierservice Fehmarn

12. Dezember 2014

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