Der letzte Blogartikel ist bereits vor fast 18 Monaten online gegangen. Danach wurde es ruhig, sehr ruhig – sowohl auf meinen Business-Seiten und im Blog, als auch auf meinen Social-Media-Profilen. Dafür gab es vor allem einen triftigen Grund in meinem Privatleben und es hat lang gedauert, bis ich mich davon wieder einigermaßen erholt habe. Aber wie immer gilt auch hier, das Leben muss weitergehen und so möchte ich wieder etwas präsenter werden in der Online-Welt. Das wird sicher nicht von jetzt auf gleich gehen und einen wirklichen Plan über die Inhalte habe ich auch noch nicht wirklich; aber das wird sich mit der Zeit wohl ergeben.
Heute starte ich erst einmal mit einem persönlichen Blogartikel, wer also jetzt hochwertigen Wissens-Content erwartet sei auf das nächste Mal vertröstet (oder stöbert einfach in meinen älteren Artikeln). In diesem Artikel möchte ich einmal zurückblicken, denn ich gestern meinen 40. Geburtstag gefeiert. Zeit einmal zurückzublicken auf das, was ich bisher erlebt habe. Erlebnisse die mich an den Punkt im Leben geführt haben, an dem ich heute stehe; die mich geprägt haben, Wünsche, Träume und Charaktere, die mich auf meinem Weg begleitet haben. Einen Teil dieses Rückblicks möchte ich gern in diesem Artikel mit euch teilen.
Ich bin in Dresden geboren und aufgewachsen und hatte als Kind einen typischen Mädchen-Traum: Ich wollte Tierärztin werden um Tieren zu helfen und auf einem eigenem Bauernhof mit jeder Menge Tiere leben, mindestens Hunde, Katzen und Pferde wollte ich immer um mich haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass es eine Zeit gegeben hätte, in denen ich nichts mit Tieren anfangen konnte und ich glaube, ich habe meine Eltern schon in sehr jungem Alter immer wieder nach den verschiedensten Haustieren angebettelt. Mein erstes Haustier bekam ich dann in der 3. Klasse – Goldhamster Pauline. Aus heutiger Sicht bzw. mit meinem heutigen Wissen würde ich jedem Elternteil dringend von der Anschaffung eines Hamsters für ein (Schul-)Kind abraten; denn diese Tiere sind nachtaktiv und eigentlich auch keine Kuschel- sondern eher Beobachtungs-Tiere, für deren artgerechte Haltung auch einige Voraussetzungen erfüllt werden wollen (Platz, artgerechte Fütterung, Beschäftigung, Buddelmöglichkeiten uvm.). Aus heutiger Sicht war die Haltung für unsere Pauline nicht mit den Standards von heute zu vergleichen, aber auch nicht so schlecht. Sie starb mit etwas über 2 Jahren, wenn ich mich recht erinnere. Danach zog ein Wellensittich bei uns ein – auch dessen Haltung war nicht optimal und würde ich heute so nicht mehr machen wollen; damals gab es viele Erkenntnisse über die Heimtiere aber noch nicht, wie sie heute sind und das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Tieren war einfach noch nicht auf dem heutigen Stand.
Seit ich klein war, waren wir regelmäßig auf einem Campingplatz; später hatten meine Eltern dort einen festen Wohnwagen und wir waren jedes Wochenende da. In der Nähe des Campingplatzes hielt eine Frau privat einige Shetland-Ponys. Ich freundete mich mit ihr an und war ab da fast die kompletten Wochenenden bei den Ponys – die ersten Kontakte zu Pferden wurden geknüpft, der Pferde-Virus in mir gesät. Meine Eltern unterstützten das Ganze noch unwissentlich, in dem wir Urlaube meist auf einem Bauern- oder später auch Reiterhof verbrachten und ich die ersten Reitstunde bekam. Nachdem die Ponys verkauft wurden, durfte ich in einem Stall bei Dresden Reitstunden nehmen – und da ich mittlerweile meine Mutter mit dem Pferde-Virus angesteckt hatte, machte sie gleich mit. Zu dieser Zeit zog auch mein erster Hund Buddy bei uns ein.
Leider verbrachte ich mehr Zeit im Stall und mit Buddy als vor meinen Schulbüchern und so musste ich den Berufswunsch Tierärztin aufgeben und wechselte vom Gymnasium auf die Realschule. Der Schulwechsel fiel mir leicht, denn ich hatte auf dem Gymnasium kaum noch Freunde und galt eher als Aussenseiter, der gemieden wurde. Heute weiß ich, dass es sich damals um Mobbing handelte – leider nicht das letzte Mal, dass ich im Leben damit Erfahrung machen musste. In der neuen Klasse fühlte ich mich deutlich wohler und machte schließlich einen guten Realschulabschluss. Bei der Berufsberatung war ich damals dennoch desillusioniert, denn es gab damals in der näheren Umgebung nicht viele Ausbildungsstellen mit Tieren. So entschied ich mich für etwas, was „irgendwie noch etwas in der Nähe von Tiermedizin“ lag und absolvierte eine Ausbildung zur Arzthelfern bzw. Medizinischen Fachangestellten.
In dem Beruf sollte ich viele Jahre bleiben; erst in Dresden, später in einer Praxis in Ostholstein und zum Schluss in einer Krankenhausgesellschaft. In letzterer erlebte ich das erste Mal Unterstützung und Rückendeckung in einer Mobbing-ähnlichen Situation, wofür ich heute noch sehr dankbar bin. Leider ist das Gesundheitswesen oft eine sehr vergiftete Branche wie mir scheint. Ein Grund, warum ich nach der Geburt meiner Kinder nicht mehr dahin zurück wollte.
Vielmehr wollte ich die Zeit nutzen um einen meiner Lebensträume in Angriff zu nehmen: Ich wollte endlich mit Tieren arbeiten. Auch in den Jahren davor war ich eigentlich nie ohne Tiere. Während meiner Schulzeit und Ausbildungszeit hatte ich neben dem Stall noch einen Gassi-Hund; nach dem Umzug nach Ostholstein war ich regelmäßig ehrenamtlich im Tierheim und hatte ein Pflegepferd. Mit 2 Kleinkindern war ich nicht mehr so mobil und flexibel und so begann ich mir eine Selbstständigkeit aufzubauen: Zuerst habe ich nur Hunde betreut, rasch kamen dann Problemberatung und Hundetraining hinzu.
Den Rest kann man eigentlich in alten Blogartikeln nachverfolgen, daher werde ich das nicht noch mal weiter ausführen. Ein paar Jahre später begann ich dann auch andere Selbstständige zu unterstützen und startete damit mein zweites Business. Beide Geschäftsfelder ergänzen sich mittlerweile sehr gut und über die Jahre habe ich beide gemeinsam stabilisiert und mich auch privat recht krisensicher aufgestellt. Und eine krisenfeste Aufstellung war auch bitter nötig, um die letzten Jahre mit Pandemie-Ausfällen und privaten Rückschlägen durchstehen zu können.
Während ich früher um jeden Kunden kämpfen musste und wollte, bin ich in den letzten Jahren mehr und mehr dazu gekommen, Kunden oder Interessenten auch mal abzulehnen, wenn es nicht passt. Seit Anfang diesen Jahres setze ich einen Probetag vor einer Hundebetreuung voraus. Dadurch gibt es weniger ‚Spontan-Unterbringungen‘ und auch kaum noch „Kur-Hunde“; dafür läuft die Betreuung für die Hunde deutlich entspannter; weil ich die Hunde vorab schon kennen gelernt habe und besser einschätzen kann, wer zu wem passt. Und wenn ich die Hunde kenne, ist es auch deutlich einfacher, sie mal spontan oder für einen längeren Zeitraum zu betreuen. Es gibt also weniger Neukunden, die Neukunden aber, die den Probetag bestehen sind gern gesehene Gäste.
Insgesamt sind die Tage also mittlerweile deutlich weniger chaotisch geworden und gleichzeitig sind für mich Dinge wie Einnahmen, Ausgaben und Zeiteinsatz deutlich besser planbar.
Doch was ist nun aus meinen Kindheitsträumen geworden?
Den Berufswunsch der Tierärztin musste ich aufgeben. Heute denke ich aber, dass das letztlich sogar gut für mich war. Ich wäre schlichtweg mental nicht stark genug dafür gewesen, so viel Leid zu ertragen. Ich leide auch heute bei jedem Tier mit, welchem es nicht gut geht. Ich weise Hundebesitzer beim Training oder auch beim Bringen oder Abholen nach einer Betreuung darauf hin, wenn mir etwas auffällt, was auf Krankheit oder Schmerzen hindeutet und schicke sie zum Tierarzt – auch das gefällt nicht jedem Kunden oder Interessenten; ist aber in meinen Augen oftmals unerlässlich und Voraussetzung für ein folgendes Training oder eine Betreuung.
Misserfolge beim Tiere-gesund-pflegen hatte ich auch als Pflegestelle genug, aber die Natur ist hart und bei weitem nicht jedes Jungtier überlebt eine Handaufzucht. Daher habe ich irgendwann aufgehört, Wildtierpfleglinge aufzunehmen sondern unterstütze nur noch beratend bei der Erstversorgung und verweise anschließend an fachkundige und entsprechend ausgestattete Stellen. Leider ist das für viele Finder schon zu viel Aufwand und man kann nur mutmaßen, was schließlich aus dem Tier geworden ist – aber darüber könnte ich einen eigenen Artikel schreiben. Also – Tierärztin wurde ich nicht, aber ich arbeite mit Tieren und ich behaupte mal, dass ich ihnen und ihren Besitzern auch helfe – also schlussendlich doch gar nicht so weit weg von meiner eigentlichen Vorstellung, Tieren helfen zu wollen.
Auch der eigene Bauernhof ist es nicht geworden, es sind weniger Tiere als ich mir als Kind erträumt hatte; aber als Kind war mir auch noch nicht bewusst, das Tierhaltung nun mal mehr ist als nur Tiere kuscheln. Mittlerweile haben mich viele Tiere gelehrt, dass Kuscheln tatsächlich meist ein nur kleiner Teil und neben Fütterung, Gesunderhaltung, ausreichend Beschäftigung, Erziehung auch noch Wissensaneignung ein großes Feld ist.
Und so leben hier aktuell im Haushalt ’nur‘ die fast 11jährige Pucky und die beiden Findelkatzen Frieda und Fiona. Mit den Betreuungstieren ist das aber auch ganz ausreichend.
Da die Unternehmen mittlerweile stabil laufen, gut planbar und kalkulierbar sind und auch das Privatleben in den letzten 2 Jahren deutlich weniger chaotisch war, weil meine Kinder keine kleinen Kinder mehr sind, sondern immer mehr zu verantwortungsbewussten selbstständigen jungen Menschen reifen; habe ich mich jetzt in der Lage gesehen, mir einen weiteren Kindheitstraum zu erfüllen: Ich wollte zurück aufs/ans Pferd.
Nach einigen Monaten Überlegungen und Suche habe ich im Oktober mein Wunschpferd gefunden und dieses vor einigen Tagen nach Fehmarn geholt. Es handelt sich um einen 11jährigen Haflinger-Wallach, der vorher als Schulpferd eingesetzt wurde. Und auch wenn die Tage rund um den Umzug äußerst ‚wild‘ waren, merke ich bereits jetzt, wie wir Tag für Tag zusammen wachsen.
Wie geht’s weiter? Plan für die nächsten 10 Jahre
Das nächste Jahr muss sich erst einmal alles wieder einspielen, immerhin ist jetzt ein weiterer Vierbeiner in der Familie, der versorgt sein will und Zeit beansprucht, auch wenn er nicht direkt im Haushalt mit lebt. Das ist erst einmal ein kurzfristiges Ziel der nächsten Monate. Nicht zu vergessen habe ich auch finanzielle Ziele. (jetzt freuen sich wieder diejenigen, die mir Geldgier nachsagen;)). Aber ja – klar hab ich finanzielle Ziele. Ich möchte und muss von meinen Unternehmen leben können und zwar nicht nur im Heute sondern auch in Zukunft. Ich mache mir Gedanken über die Zeit, wenn ich nicht mehr oder weniger arbeiten möchte oder kann und im Gegensatz zu Arbeitnehmern habe ich keinen Chef, der für mich in die Rentenkasse einzahlt.
Allerdings bin ich sowieso der Überzeugung, dass die gesetzliche Rente langfristig nicht ausreichen wird; weder für mich, noch für viele Arbeitnehmer. Es bleibt also für eigentlich jeden Menschen die Aufgabe sich selbst zu überlegen, wie man sich so finanziell aufstellt, dass man auch im Alter seinen gewünschten Lebensstandard erhalten kann. Das ist gar nicht unbedingt ein Zukunftsprojekt, ich beschäftige mich bereits seit Jahren (und trotzdem viel zu spät, wenn man die Finanzprofis fragt) mit dem Thema Vermögensaufbau und arbeite kontinuierlich daran.
Im/Am Haus werden in den nächsten Jahren auch noch ein paar kleinere/größere Projekte umgesetzt werden, außerdem würde ich gern die ein oder andere Reise unternehmen, um noch etwas mehr von der Welt kennen zu lernen – tatsächlich war ich nämlich noch nicht oft ausserhalb Deutschlands unterwegs und es gibt viele Länder/Ziele, die ich spannend finde. Aber Reisen und Umbauten sind nicht ganz so einfach zu planen; da nicht nur das Geld für diese Unternehmungen direkt dafür eingeplant und vorab erwirtschaftet werden muss, sondern gleichzeitig auch das Geld, was ich während dieser Zeit nicht einnehmen kann. Aber deswegen wird das aktuell auch nur grob geplant für die nächsten 10 Jahre.
Was meine Selbstständigkeit angeht, habe ich aktuell keine großen Pläne für grundsätzlich neue Projekte – denn ich bin zufrieden damit, wie es aktuell funktioniert und möchte das im nächsten Jahr auf jeden Fall weiter so machen. Ich habe mich bewusst entschieden, bis auf weiteres ohne Mitarbeiter zu arbeiten; ebenso mich räumlich zu verändern und vielleicht eine externe Stelle aufzubauen. Im kommenden Jahr gilt es erstmal, sich mit der E-Rechnung zu beschäftigen und ich möchte wieder präsenter im Online-Bereich werden. Alles andere wird sich ergeben.
Und damit sind wir auch schon am Ende des Artikels angelangt. Da ich wieder präsenter werden möchte, wieder mehr Artikel schreiben möchte, die euch interessieren; teilt mir doch gern mal eure Fragen oder Themenvorschläge in den Kommentaren mit. Denn das Schreiben macht mir mehr Spaß, wenn sich auch Leser finden, die das Ganze interessiert.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne weitere Vorweihnachtszeit.
Bis bald,
eure Susann
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